/usr/share/doc/HOWTO/de-html/DE-AX25-HOWTO-12.html is in doc-linux-de 2003.10-5.
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<HTML>
<HEAD>
<META NAME="GENERATOR" CONTENT="LinuxDoc-Tools 0.9.65">
<TITLE>Linux AX25 HOWTO: Linux für ankommende Packet-Verbindungen einrichten </TITLE>
<LINK HREF="DE-AX25-HOWTO-13.html" REL=next>
<LINK HREF="DE-AX25-HOWTO-11.html" REL=previous>
<LINK HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12" REL=contents>
</HEAD>
<BODY>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO-13.html"><IMG SRC="next.png" ALT="Weiter"></A>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO-11.html"><IMG SRC="prev.png" ALT="Zurück"></A>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
<HR>
<H2><A NAME="s12">12.</A> <A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12">Linux für ankommende Packet-Verbindungen einrichten </A></H2>
<P>Linux ist ein mächtiges Betriebssystem und bietet große
Flexibilität bei der Konfiguration. Dadurch wird es etwas
langwieriger, es so einzurichten, daß es das tut, was man will.
Wenn man eine Linux-Maschine für die Entgegennahme von ankommenden
AX.25-NetROM- und ROSE-Rufen einrichtet, muß man sich einige
Fragen stellen. Die wichtigste davon ist: »Was sollen die Nutzer
zu sehen bekommen, wenn sie verbunden sind?« </P>
<P>Es werden hübsche kleine Anwendungen entwickelt, die dazu
verwendet werden können, den Anrufern bestimmte Dienste
anzubieten. Ein einfaches Beispiel ist das in den
AX.25-Utilities enthaltene Programm <CODE>pms</CODE>, etwas komplexer ist
das ebenfalls dort vorhandene <CODE>node</CODE>-Programm. Als
Alternative kann man den Nutzern einen Login-Prompt geben, so daß
sie einen Shell-Account nutzen können, oder man hat sogar ein
eigenes Programm, wie eine Datenbank oder ein Spiel, geschrieben,
mit dem sich die Nutzer verbinden können. Was auch immer gewünscht
wird, man muß es der AX.25-Software mitteilen, damit diese weiß,
welches Programm bei einer hereinkommenden Verbindung gestartet
werden soll. </P>
<P>Das Programm <CODE>ax25d</CODE> entspricht hierfür dem üblicherweise zur
Entgegennahme von TCP/IP-Verbindungen auf UNIX-Maschinen
eingesetzten <CODE>inetd</CODE>. Es wartet auf hereinkommende Verbindungen,
wenn es eine erkennt, schaut es in einer Konfigurationsdatei nach,
welches Programm zu starten und mit dieser Verbindung zu assoziieren
ist. </P>
<P>Da der <CODE>ax25d</CODE> das Standardwerkzeug für die Entgegennahme von
AX.25-, NetROM- und ROSE-Verbindungen ist, soll hier die
Konfiguration erläutert werden. </P>
<H2><A NAME="ss12.1">12.1</A> <A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12.1">Die Datei /etc/ax25/ax25d.conf </A>
</H2>
<P>Sie ist die Konfigurationsdatei für den AX.25-Daemon <CODE>ax25d</CODE>,
der die hereinkommenden AX.25-, NetROM- und ROSE-Verbindungen
entsprechend handhabt. Die Datei sieht auf den ersten Blick etwas
kryptisch aus, aber man wird bald sehen, daß sie in der Praxis
recht einfach zu bearbeiten ist. Es gibt eine kleine Falle, die
beachtet werden muß. Im allgemeinen hat die Datei
<CODE>/etc/ax25/ax25d.conf</CODE> folgendes Format: </P>
<P>
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
# Dieser Kommentar wird vom ax25d ignoriert.
[port_name] <port_name>
{port_name}
window T1 T2 T3 idle N2
window T1 T2 T3 idle N2
parameters window T1 T2 T3 idle N2 window T1 T2 T3
idle N2 ...
default window T1 T2 T3 idle N2
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Wobei gilt: Das Zeichen »#« am Anfang einer Zeile markiert einen
Kommentar, die Zeile wird vom <CODE>ax25d</CODE> ignoriert. </P>
<P>
<DL>
<DT><B>port_name</B><DD>
<P>Der Name des AX.25-, NetROM- oder ROSE-Ports, wie er in
<CODE>/etc/ax25/axports</CODE>, <CODE>/etc/ax25/nrports</CODE>
respektive
<CODE>/etc/ax25/rsports</CODE> definiert ist.</P>
<DT><B>peer</B><DD>
<P>Das Rufzeichen der Station, auf die sich die
Konfiguration bezieht. Wird hier keine SSID angegeben, so
sind alle SSID gültig.</P>
<DT><B>window</B><DD>
<P>Der AX.25-Window-Parameter (Maxframe) für diese
Konfiguration.</P>
<DT><B>T1</B><DD>
<P>Der Timer T1 (Zeit bis zum Wiederaussenden eines Paketes)
in halben Sekunden.</P>
<DT><B>T2</B><DD>
<P>Der Timer T2 (Zeit, die auf eine weiteres Paket gewartet
wird, bevor Empfangsbestätigung gesendet wird) in Sekunden.</P>
<DT><B>T3</B><DD>
<P>Zeit, die die Verbindung inaktiv sein darf, bevor sie
getrennt wird in Sekunden.</P>
<DT><B>idle</B><DD>
<P>Der Idle-Timer-Wert in Sekunden</P>
<DT><B>N2</B><DD>
<P>Anzahl Versuche (retries), bevor eine Verbindung als
gescheitert betrachtet wird.</P>
<DT><B>mode</B><DD>
<P>Legt einige allgemeine Zugriffsrechte fest. Die Modes
werden ein-/ausgeschaltet, indem eine Reihe von Zeichen
angegeben werden, von denen jedes für ein bestimmtes
Zugriffsrecht steht. Die Buchstaben dürfen groß- oder
klein geschrieben werden und dürfen nicht durch Leerzeichen
getrennt werden.</P>
<P>Folgende Zeichen sind möglich:</P>
<P>
<DL>
<DT><B>u/U</B><DD>
<P>UTMP - zur Zeit nicht unterstützt</P>
<DT><B>v/V</B><DD>
<P>Validiere alles - zur Zeit nicht unterstützt</P>
<DT><B>q/Q</B><DD>
<P>Quiet - schreibe Verbindung nicht mit</P>
<DT><B>n/N</B><DD>
<P>überprüfe NetROM-Nachbar - zur Zeit nicht
unterstützt</P>
<DT><B>d/D</B><DD>
<P>Digipeater nicht erlaubt, Verbindungen müssen
direkt erfolgen, nicht über Digipeater.</P>
<DT><B>l/L</B><DD>
<P>Aussperren (Lockout) - keine Verbindung erlaubt.</P>
<DT><B>*/0</B><DD>
<P>Marker - Platzhalter, kein Mode gesetzt</P>
</DL>
</P>
<DT><B>uid</B><DD>
<P>Die Nutzerkennung (User ID) unter der das für die
Verbindung aufgerufene Programm laufen soll.</P>
<DT><B>cmd</B><DD>
<P>Der volle Pfadname des aufzurufenden Programms, ohne
Kommandozeilenparameter</P>
<DT><B>cmd_name</B><DD>
<P>Text, der beim Aufrufen von ps (Anzeige des Prozeßstatus)
erscheinen soll, normalerweise dasselbe wie cmd, aber
ohne die Pfadangabe </P>
<DT><B>arguments</B><DD>
<P>Kommandozeilenparameter, die der in cmd angegebenen
Anwendung beim Start übergeben werden. Folgende Kürzel
können dazu verwendet werden:</P>
<P>
<DL>
<DT><B>%d</B><DD>
<P>Name des Ports, auf dem die Verbindung eingegangen
ist.</P>
<DT><B>%U</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen der verbundenen Station
ohne SSID, in Großbuchstaben.</P>
<DT><B>%u</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen der verbundenen Station
ohne SSID, in Kleinbuchstaben.</P>
<DT><B>%S</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen der verbundenen Station
mit SSID, in Großbuchstaben.</P>
<DT><B>%s</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen der verbundenen Station
mit SSID, in Kleinbuchstaben.</P>
<DT><B>%P</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen des Nodes, von dem die
Verbindung kam ohne SSID,
in Großbuchstaben.</P>
<DT><B>%p</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen des Nodes, von dem die
Verbindung kam ohne SSID, in Kleinbuchstaben.</P>
<DT><B>%R</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen des Nodes, von dem die
Verbindung kam mit SSID,
in Großbuchstaben.</P>
<DT><B>%r</B><DD>
<P>AX.25-Rufzeichen des Nodes, von dem die
Verbindung kam mit SSID,
in Kleinbuchstaben. </P>
</DL>
</P>
</DL>
</P>
<P>Für jedes AX.25-, NetROM- oder ROSE-Interface, auf dem Verbindungen
entgegengenommen werden sollen, muß ein Abschnitt in diesem Format
vorgesehen werden. </P>
<P>In jedem Abschnitt gibt es zwei besondere Zeilen, eine beginnt mit
dem Wort »parameters«, die andere mit »default«. (Ja, das ist
ein Unterschied.) Diese Zeilen dienen speziellen Funktionen. </P>
<P>Der Zweck der default-Zeile dürfte klar sein, diese Zeile enthält
die Parameter, die auf alle Stationen zutreffen, für die keine
speziellen Parameter definiert wurden. Wird keine default-Zeile
angegeben, so werden alle Verbindungen, für die keine speziellen
Voreinstellungen getroffen wurden, sofort wieder getrennt. </P>
<P>Die parameters-Zeile ist ein wenig kritischer, hier ist auch die
vorhin erwähnte Falle. In jedem der Felder für alle aufgeführten
Stationen kann das »*«-Zeichen benutzt werden, um den
voreingestellten Wert zu übernehmen. Die parameters-Zeile
setzt diese Voreinstellungen. Die Kernel-Software selbst hat einige
Voreinstellungen, die dann verwendet werden, wenn die keine
Voreinstellungen unter »parameters« angegeben sind. </P>
<P>Die Falle besteht nun darin, daß die Parameters-Werte nur für die
darunterliegenden Zeilen gelten, nicht für die darüberstehenden.
Man kann mehrere parameters-Zeilen pro Interface-Definition haben
und somit Gruppen von Stationen mit gleichen Voreinstellungen
einrichten. </P>
<H2><A NAME="ss12.2">12.2</A> <A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12.2">Ein einfaches Beispiel für /etc/ax25/ax25d.conf </A>
</H2>
<P>
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
# ax25d.conf für VK2KTJ - 02/03/97
# Diese Konfiguration nutzt den vorher definierten AX.25-Port.
# Win T1 T2 T3 idl N2 []
[VK2KTJ-0 via radio]
parameters 1 10 * * * * *
VK2XLZ * * * * * * * root /usr/sbin/axspawn axspawn %u +
VK2DAY * * * * * * * root /usr/sbin/axspawn axspawn %u +
NOCALL * * * * * * L
default 1 10 5 100 180 5 * root /usr/sbin/pms pms -a -o vk2ktj
[VK2KTJ-1 via radio]
default * * * * * 0 root /usr/sbin/node node
<netrom>
parameters 1 10 * * * * *
NOCALL * * * * * * L
default * * * * * * 0 root /usr/sbin/node node
{VK2KTJ-0 via rose}
parameters 1 10 * * * * *
VK2XLZ * * * * * * * root /usr/sbin/axspawn axspawn %u +
VK2DAY * * * * * * * root /usr/sbin/axspawn axspawn %u +
NOCALL * * * * * * L
default 1 10 5 100 180 5 * root /usr/sbin/pms pms -a -o vk2ktj
{VK2KTJ-1 via rose}
default * * * * * 0 root /usr/sbin/node node radio
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>In diesem Beispiel gelten für jede Station, die eine Verbindung
mit dem Rufzeichen VK2KTJ-0 aufbauen will und auf dem AX.25-Port
»radio« gehört wurde, die folgenden Einstellungen: </P>
<P>Jeder, dessen Rufzeichen auf »NOCALL« eingestellt ist, soll
ausgesperrt bleiben, beachte die Verwendung des Mode »L«.
Die parameters-Zeile ändert zwei der Kernel-Voreinstellungen
(Window und T1) und startet das <CODE>axspawn</CODE>-Programm für
die Nutzer. Alle auf diese Weise gestarteten <CODE>axspawn</CODE>
erscheinen in der Ausgabe des Befehls <CODE>ps</CODE> als »axspawn«
zum besseren Verständnis. Die nächsten beiden Zeilen
definieren für zwei Stationen, daß für sie diese Einstellungen
gelten. </P>
<P>Die defaults-Zeile dient als »Sammelbecken« für alle anderen
Stationen (auch VK2XLZ und VK2DAY, wenn sie eine andere SSID
als -1 verwenden). Hier werden alle Parameter implizit gesetzt
und das Programm pms mit einer Kommandozeile aufgerufen, die
anzeigt, daß es von einer AX.25-Verbindung aufgerufen wurde
und das Rufzeichen des Eigentümers VK2KTJ ist.
(Siehe den Abschnitt
<A HREF="DE-AX25-HOWTO-15.html#DE-AX25-HOWTO-pms-einrichten">Das PMS (Personal Message System) einrichten</A> für
weitere Details.) </P>
<P>Die nächste Konfiguration nimmt Rufe an VK2KTJ-1 über den
Port »radio« entgegen. Sie startet das Programm <CODE>node</CODE> für
alle Stationen, die eine Verbindung zu VK1KTJ-1 aufbauen. </P>
<P>Anschließend folgt eine NetROM-Konfiguration, man beachte die
Verwendung der »<>«-Klammern anstelle eckiger Klammern »[]«.
Damit wird eine NetROM-Konfiguration markiert. Sie ist einfacher,
da nur festgelegt wird, daß für jede Station, die eine
Verbindung zu dem Port »netrom« aufgebaut hat, das Programm
<CODE>node</CODE> gestartet wird. Stationen mit Rufzeichen NOCALL werden
ausgesperrt. </P>
<P>Die letzten beiden Konfigurationen betreffen hereinkommende
ROSE-Verbindungen. Die erste ist für Stationen, die VK2KTJ-0
gerufen haben, und die zweite für Verbindungen mit VK2KTJ-1,
dem ROSE-Node. Sie funktionieren genau gleich. Man beachte
die Verwendung von geschweiften Klammern »{}«, um die
Konfiguration als ROSE-Konfiguration zu kennzeichnen. </P>
<P>Das Beispiel hier ist frei erfunden, doch es sollte die
wichtigen Eigenschaften und Möglichkeiten der Syntax der
Konfigurationsdatei aufzeigen. In der Hilfeseite zu <CODE>ax25d</CODE>
wird die Konfigurationsdatei vollständig erklärt. Ein
detaillierteres und sicher ebenfalls nützliches Beispiel ist
in dem Archiv der AX.25-Utilities enthalten. </P>
<H2><A NAME="ss12.3">12.3</A> <A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12.3">Den ax25d starten </A>
</H2>
<P>Ist die Konfigurationsdatei vervollständigt, startet man
den <CODE>ax25d</CODE>: </P>
<P>
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
/usr/sbin/ax25d
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Nun sollten andere Stationen Verbindungen zu unserer Maschine
aufbauen können. Der Aufruf des <CODE>ax25d</CODE> sollte in die beim
Systemstart ausgeführten Skripts eingefügt werden, damit dieser
automatisch nach dem Booten zur Verfügung steht. </P>
<HR>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO-13.html"><IMG SRC="next.png" ALT="Weiter"></A>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO-11.html"><IMG SRC="prev.png" ALT="Zurück"></A>
<A HREF="DE-AX25-HOWTO.html#toc12"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
</BODY>
</HTML>
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