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<HTML>
<HEAD>
<META NAME="GENERATOR" CONTENT="LinuxDoc-Tools 0.9.65">
<TITLE>Linux ISDN HOWTO: Grundlagen ISDN, Parameter zur Verbindungskontrolle </TITLE>
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<LINK HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4" REL=contents>
</HEAD>
<BODY>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-5.html"><IMG SRC="next.png" ALT="Weiter"></A>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-3.html"><IMG SRC="prev.png" ALT="Zurück"></A>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
<HR>
<H2><A NAME="DE-ISDN-HOWTO-isdnctrl"></A> <A NAME="s4">4.</A> <A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4">Grundlagen ISDN, Parameter zur Verbindungskontrolle </A><!--ISDN!Grundlagen--> </H2>
<P>Dieser Abschnitt enthält einen Rundumschlag über die wichtigsten
Begriffe und Konzepte,
die man kennen muß, um ISDN unter Linux richtig zu nutzen.</P>
<H2><A NAME="DE-ISDN-HOWTO-isdn"></A> <A NAME="ss4.1">4.1</A> <A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4.1">ISDN </A>
</H2>
<P>ISDN steht für <EM>Integrated Services Digital Network</EM>.</P>
<P>Fangen wir von hinten an: Es handelt sich um ein
<EM>Netzwerk</EM>. Über die beiden Kupferdrähte wird also
z.B. nicht nur eine Point-To-Point Verbindung aufgebaut, sondern
es können mehrere Verbindungen gleichzeitig bestehen.</P>
<P>Die Daten werden alle <EM>digital</EM> ausgetauscht.
Analogdienste wie z.B. Fax der Gruppe 3 sind hierüber daher potentiell
schwieriger zu handeln. Normalerweise werden Analogdienste
über Spezialgeräte wie a/b-Wandler oder TK-Anlagen
an ISDN angeschlossen.</P>
<P><EM>Integrated Services</EM> deutet an, daß verschiedene Dienste
über dieses Netzwerk behandelt werden können.
Typische Services sind <EM>Analoge-Sprache</EM> (SI=0) oder
<EM>ISDN-Daten</EM> (SI=7), was uns hier interessiert.</P>
<P>
<!--
ISDN!NTBA
-->
<!--
NTBA
-->
Der Endpunkt der Telekom-Leitung ist der <EM>NTBA</EM>
(kurz auch <EM>NT</EM>), der <EM>Network Terminator Basis-Anschluß</EM>.
Das ist der kleine graue Kasten, an dem für die Telekom
das Netzwerk aufhört.</P>
<P>
<!--
ISDN!S0-Bus
-->
<!--
S0-Bus
-->
An einem NTBA können normalerweise zwei Kabel herausgeführt
werden, diese bilden gemeinsam ein Bus-System, den
sogenannten <EM>S0-Bus</EM>. </P>
<P>An den S0-Bus können acht <EM>Endgeräte</EM> angeschlossen
werden. Typische Endgeräte sind ISDN-Telefone, TK-Anlagen
G4-Fax-Geräte, ISDN-Terminaladapter und ISDN-Karten.</P>
<P>
<!--
ISDN!D-Kanal
-->
<!--
ISDN!B-Kanal
-->
<!--
D-Kanal
-->
<!--
B-Kanal
-->
Der S0-Bus bietet drei Kanäle: einen Steuerkanal, der <EM>D-Kanal</EM>
genannt wird, und zwei Datenkanäle, die <EM>Nutzkanäle</EM> oder
<EM>B-Kanäle</EM> genannt werden. Über die B-Kanäle werden die
eigentlichen Daten übertragen. Jeder B-Kanal bietet eine
Geschwindigkeit von 64 kbit/s, wobei die beiden B-Kanäle für
Verbindungen zu zwei unterschiedlichen Partnern und für
unterschiedliche Dienste genutzt werden können.</P>
<P>
<!--
ISDN!1TR6
-->
<!--
ISDN!DSS1
-->
<!--
ISDN!N1
-->
<!--
1TR6
-->
<!--
DSS1
-->
<!--
N1
-->
Auf dem D-Kanal können verschiedene Protokolle gefahren
werden. Üblich sind <EM>1TR6</EM> (altes nationales ISDN),
<EM>DSS1</EM> (<EM>Euro-ISDN</EM>, der Quasi-Standard in 24 Ländern)
und <EM>N1</EM> in den USA.
Der D-Kanal dient u.a. zur Übermittlung des Wunsches eines
Verbindungsauf- und abbaus, der Übermittlung der Telefonnummern
und der Gebühren. Bei einem falsch eingestellten
Protokoll klappt also sehr wenig.</P>
<P>
<!--
ISDN!MSN
-->
<!--
MSN
-->
<!--
ISDN!EAZ
-->
<!--
EAZ
-->
Die Art und Weise, wie die Telefonnummer gemeldet und
genannt wird, hängt vom D-Kanal-Protokoll ab:</P>
<P>
<DL>
<DT><B>1TR1</B><DD>
<P><EM>EAZ</EM> (Endgeräte-Auswahl-Ziffer): Es handelt sich
also nur um eine Ziffer, die Rufnummer des Basisanschlusses
wird nicht betrachtet.</P>
<DT><B>DSS1</B><DD>
<P><EM>MSN</EM> (Multiple-Subscribe-Number): Hier ist eine
komplette Rufnummer gemeint, also alles hinter der Vorwahl.</P>
</DL>
</P>
<P>Die Bezeichnungen EAZ und MSN sind bei I4L ansonsten
synonym zu benutzen, wenn das richtige Protokoll angegeben
wurde.
Bei einem eingehenden Anruf wird hoffentlich die
Zielrufnummer übertragen, genannt <EM>CPN</EM> (called party
number). Ist sie nicht bekannt, setzt sie I4L auf <CODE>0</CODE>.</P>
<P>Bekanntlich können für einen Anschluß mehrere Telefonnummern
vergeben werden. Diese signalisiert die Vermittlungsstelle,
kurz <EM>VSt</EM> genannt, auf dem D-Kanal (CPN) zusammen mit dem
<EM>Service-Indikator</EM> (<B>SI</B>). Mehr passiert bei einem
ankommenden Anruf erst mal nicht. Es ist danach Aufgabe der
Endgeräte, sich entsprechend zu verhalten: ignorieren,
abweisen, oder den Anruf annehmen.</P>
<P>Da der SI zusammen mit der Nummer auf dem D-Kanal übermittelt
wird, kann dieselbe Telefonnummer mehrfach genutzt werden.
So reagiert z.B. das Telefon nur auf SI=0, der PC nur auf
SI=7. </P>
<P>Bei einem ausgehenden Call muß das Endgerät die MSN
angeben; diese wird dann auch dem Partner übermittelt.
Wird keine MSN gesetzt, was I4L nicht zuläßt, setzt
die VSt die Nummer ein; wird eine falsche MSN gesetzt,
bekommt man keine Verbindung (Erfahrungswerte).</P>
<P>Mehr zu ISDN-Grundlagen findet sich auf:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<A HREF="http://www.dtag.de/angebot/isdn/lexikon/right.htm">http://www.dtag.de/angebot/isdn/lexikon/right.htm</A></CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P> </P>
<H2><A NAME="DE-ISDN-HOWTO-GrundlagenTK"></A> <A NAME="ss4.2">4.2</A> <A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4.2">TK-Anlagen </A>
<!--ISDN!Telefonanlage--> </H2>
<P>Wer die Wahl hat zwischen einem direkten Anschluß am NTBA
und einem internen S0-Bus an einer TK-Anlage, sollte sich
für den direkten Anschluß entscheiden.
Der Betrieb über TK-Anlagen birgt immer gewisse
Überraschungen.</P>
<P>Wenn man eine TK-Anlage am selben NTBA (S0-Bus) wie die
ISDN-Karte angeschlossen hat, gibt es keine Probleme.
Die TK-Anlage verhält sich wie ein normales ISDN-Endgerät.
Welche Dienste die TK-Anlage den an sie angeschlossenen
Endgeräten anbietet, spielt hier keine Rolle.</P>
<P>Das Verhalten der TK-Anlage hängt unter anderem vom Typ,
von der installierten Software und vor allem von deren
Konfiguration und damit vom entsprechenden Service-Techniker
ab.</P>
<P>Bei älteren Anlagen wird oft entgegen allen Aussagen
1TR6 anstatt DSS1 gefahren. Die Verbindungstypen können
abhängig vom Service-Indikator konfiguriert werden, wobei
oft nur Voice-Calls konfiguriert sind. Weiterhin besteht die
Schwierigkeit, herauszufinden, welche MSN/EAZ man zu benutzen hat.</P>
<P>Bevor man sich auf andere verläßt, sollte man den
Praxistest <EM>Selbstanruf</EM> machen,
siehe Abschnitt
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-3.html#DE-ISDN-HOWTO-hwTesten">Hardware testen</A>.
Ein wesentlicher Unterschied ist, daß man nicht mit
allen anderen lokalen Teilnehmern an einem Bus angeschlossen
ist, sondern die TK-Anlage für jeden einzelnen Anschluß einen
eigenen S0-Bus nach außen führt, an den meist nur ein Endgerät
angeschlossen wird. Dieser Anschluß bekommt eine eigene
Durchwahl zugewiesen, oft 2-stellig.</P>
<P>Die beste Veranschaulichung ist die, daß man sich seine
TK-Anlage als eine eigene Vst vorstellt.</P>
<P>Beispiel: In Ortsnetz 321 ist eine TK-Anlage mit der Rufnummer
654 an einem Primärmultiplex-Anlagenanschluß installiert.
Es gibt also mehr als zwei Amtsleitungen, alternativ könnte dies
auch ein Bündelanschluß sein; dieses spielt aus dieser Sicht keine
Rolle. Es sind 20 interne Leitungen vorhanden, wobei die
ersten 10 für Telefone und die zweiten 10 für ISDN-Karten
vorgesehen sind. Die Durchwahlnummern seien 10-19 für die
Telefone und 20-29 für die ISDN-Karten. Die S0-Busse für die
ISDN-Karten seien auf DSS1 konfiguriert.</P>
<P>Dann ist als MSN jeweils 20 bis 29 zu benutzen, denn das sind
die MSNs im Ortsnetz <EM>Firma</EM> (=321654).
Weiterhin ist zu beachten, daß man zusätzlich eine
<CODE>0</CODE> wählen muß, um aus dem Ortsnetz <EM>Firma</EM> erst mal
herauszukommen. Um z.B. die Nummer 987 im Ortsnetz
654 anzurufen, muß man <CODE>0987</CODE> wählen, wobei der
Gegenstelle als Rufnummer <CODE>65420</CODE> angezeigt wird.
Will man in Berlin anrufen, wählt man selbst die
<CODE>0030....</CODE> an und dort wird <CODE>32165420</CODE> übermittelt.</P>
<P>Will man selber eine Benutzerauthenifizierung beim Dial-In über die
Telefonnummer machen, gibt es nur eine sinnvolle
Herangehensweise: anrufen lassen. Die in <CODE>/var/log/messages</CODE>
angezeigte Nummer kann man dann mittels Cut&Paste in die
entsprechende Konfigurationsdatei übernehmen.</P>
<H2><A NAME="DE-ISDN-HOWTO-msnWelche"></A> <A NAME="ss4.3">4.3</A> <A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4.3">Was ist meine MSN? </A>
<!--ISDN!MSN--> <!--MSN--> </H2>
<P>Wie oben erwähnt, muß man bei I4L immer die MSN setzen, um wählen
zu können. Die Angabe der MSN ist wichtig, da ansonsten
meist nichts funktioniert.
Die erste Frage ist dabei immer, ob man direkt am NTBA
oder an einer TK-Anlage angeschlossen ist.</P>
<P>
<DL>
<DT><B>Anschluß an NTBA</B><DD>
<P>Man kann sich eine der drei oder mehr zugewiesenen MSNs aussuchen.
Diese MSN wird der Gegenstelle übermittelt. Wird die
MSN zur Überprüfung des Partners benutzt (z.B. bei rawip),
muß man sich mit der Gegenstelle natürlich fest auf eine
einigen. Ansonsten hat man die freie Wahl, man kann durchaus
seine normale Voice-Nummer benutzen.</P>
<DT><B>Anschluß an TK-Anlage</B><DD>
<P>Man ist auf die Konfiguration der TK-Anlage angewiesen.
Die einfachste Methode ist der Selbsttest, siehe Abschnitt
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-3.html#DE-ISDN-HOWTO-hwTesten">Hardware testen</A>.</P>
</DL>
</P>
<H2><A NAME="DE-ISDN-HOWTO-cause"></A> <A NAME="ss4.4">4.4</A> <A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4.4">Probleme beim Verbindungsaufbau, die Cause-Meldungen </A>
<!--ISDN!Probleme!Verbindungsaufbau--> <!--ISDN!isdn_cause--> </H2>
<P>Das Protokoll auf dem D-Kanal erlaubt es, Meldungen zu
verschicken, die über den Grund bei einem Verbindungsabbruch
und bei nicht erfolgreichem Verbindungsaufbau informieren.</P>
<P>Die Meldungen werden in <CODE>/var/log/messages</CODE> vom
i4l-Subsystem als sogenannte <CODE>cause</CODE>-Meldungen gespeichert.</P>
<P>Die Art der Meldung hängt vom verwendeten Protokoll
ab (1TR6 oder DSS1). Bei DSS1 wird ein <CODE>E</CODE> (für Euro-ISDN)
vorangestellt, dahinter folgen vier hexadezimale Ziffern.
Die ersten beiden geben Auskunft darüber, wo diese
Meldung generiert wurde (bei welcher VSt); die letzten
beiden Ziffern geben den eigentlichen Grund an.</P>
<P>Der <CODE>isdnlog</CODE> übersetzt uns freundlicherweise die Meldungen
in Klartext; wenn der nicht läuft, z.B. bei aktiven ISDN-Karten,
kann man die Meldungen mittels <CODE>man isdn_cause</CODE> auflösen.</P>
<P>Nicht alle Meldungen müssen <EM>dramatisch</EM> sein und auf
einen Fehler hinweisen.</P>
<P>Bei folgendem Beispiel ist die Ursache, daß der andere Teilnehmer
<EM>normal</EM>, vermutlich wegen einem Timeout, aufgelegt hat:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
kernel: isdn: hisax1,ch0 cause: E0010
kernel: ippp0: remote hangup
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Bei dem zweiten Beispiel wird die Meldung dadurch verursacht,
daß die VSt des anderen Teilnehmers uns mitteilt, daß dort
der Anschluß besetzt ist:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
kernel: isdn: hisax1,ch0 cause: E0511
isdnlog: Mar 19 20:00:32 tei 70 calling Leibnitz with
Kfr User busy (Private network serving remote user)
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Wenn alle Kanäle belegt sind, bekommt man folgende Meldung:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
kernel: isdn: hisax1,ch0 cause: E0022
isdnlog: Mar 19 21:37:16 tei 70 calling Klein with +49 911/
333, N|rnberg No circuit/channel available (User)
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Die nachfolgende Meldung erhält man immer dann, wenn die
Zielrufnummer nicht zugewiesen ist:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
kernel: isdn0: dialing 1 1111111111...
isdnlog: Apr 13 15:05:18 * tei 84 calling +49 911/111111111,
N|rnberg with Kfr RING (Data)
kernel: isdn: hisax1,ch0 cause: E0201
isdnlog: Apr 13 15:05:19 * tei 127 calling ? with ? Unallocated
(unassigned) number (Public network serving local user)
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<HR>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-5.html"><IMG SRC="next.png" ALT="Weiter"></A>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO-3.html"><IMG SRC="prev.png" ALT="Zurück"></A>
<A HREF="DE-ISDN-HOWTO.html#toc4"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
</BODY>
</HTML>
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