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<HTML>
<HEAD>
<META NAME="GENERATOR" CONTENT="LinuxDoc-Tools 0.9.65">
<TITLE>Linux XFree86 HOWTO: Spezifikation der Grafikkarte</TITLE>
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<BODY>
<A HREF="DE-XFree86-HOWTO-7.html"><IMG SRC="next.png" ALT="Weiter"></A>
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<A HREF="DE-XFree86-HOWTO.html#toc6"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
<HR>
<H2><A NAME="s6">6.</A> <A HREF="DE-XFree86-HOWTO.html#toc6">Spezifikation der Grafikkarte</A></H2>
<P>Die <CODE>XF86Config</CODE>-Datei ist bis auf die vollständigen
Informationen über die Grafikkarte soweit fertiggestellt.
Zur Ermittlung dieser restlichen Informationen wird der
X-Server selber herangezogen. Die so gewonnenen
Spezifikationen der Grafikkarte werden anschließend in die
<CODE>XF86Config</CODE>-Datei eingetragen.</P>
<P>Anstatt den X-Server zur Ermittlung der Informationen zu
starten, können auch die Dateien <CODE>modeDB.txt</CODE>,
<CODE>AccelCards</CODE> sowie <CODE>Devices</CODE> benutzt werden.
Sie enthalten die entsprechenden <CODE>XF86Config</CODE>-Werte
für eine Vielzahl von Grafikkarten und befinden sich in dem
Verzeichnis <CODE>/usr/X11R6/lib/X11/doc</CODE>. Zusätzlich
existieren verschiedene <CODE>README</CODE>-Dateien für
bestimmte Chipsätze. Die in diesen Dateien gefundenen
Informationen über die zu verwendende Grafikkarte mit
Bildpunkt-Taktfrequenzen, Chipsatz usw. können in der
Konfigurationsdatei <CODE>XF86Config</CODE> natürlich benutzt
werden. Fehlende Spezifikationen sind mit der nun
nachfolgend beschriebenen Methode zu ermitteln.</P>
<P>Als Beispiel dient die Konfiguration einer #9 GXE
64-Grafikkarte, die über einen S3-Chip verfügt und deshalb
den <CODE>XF86_S3</CODE>-Server benutzt.
Die hier beschriebene Methode kann auch auf jede andere
Karte angewendet werden.</P>
<P>
<!--
SuperProbe
-->
<!--
XFree86!SuperProbe
-->
Zuerst muß der von der Grafikkarte benutzte Chipsatz
bestimmt werden. Dazu kann man das Programm
<CODE>SuperProbe</CODE> verwenden, das sich im Verzeichnis
<CODE>/usr/X11R6/bin</CODE> befindet. Man beachte, daß der Name
des Chipsatzes, so wie er von dem X-Server verwendet wird,
erforderlich ist. Um ihn zu ermitteln, wird das Kommando
<BLOCKQUOTE><CODE>
X -showconfig
</CODE></BLOCKQUOTE>
eingegeben, das sämtliche dem X-Server bekannten
Chipsatznamen auflistet. Die Manual-Seiten für den
entsprechenden X-Server enthalten auch diese Namen. Für den
beschleunigten <CODE>XF86_S3</CODE>-Server erhält man z.B. mit
Hilfe von <CODE>X -showconfig</CODE> folgende Informationen:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
XFree86 Version 3.3.2 / X Window System
(protocol Version 11, revision 0, vendor release 6000)
Operating System: Linux
Configured drivers:
S3: accelerated server for S3 graphics adaptors (Patchlevel 0)
mmio_928, s3_generic
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Die gültigen Chipsatznamen für diesen Server lauten
<CODE>mmio_928</CODE> und <CODE>s3_generic</CODE>. Die
<CODE>XF86_S3</CODE>-Manual-Seite beschreibt diese Chipsätze und
welche Grafikkarten sie benutzen. Im Fall der #9 GXE
64-Grafikkarte wird <CODE>mmio_928</CODE> verwendet.</P>
<P>Falls der Chipsatzname noch unbekannt ist oder Zweifel
bestehen, welcher auszuwählen ist, kann wiederum der
X-Server benutzt werden, um ihn zu ermitteln. Bei der
Verwendung der Bash-Shell wird das Kommando durch
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
X -probeonly > /tmp/x.out 2>&1
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
gestartet. Wird dagegen die C-Shell benutzt, so muß
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
X -probeonly &> /tmp/x.out
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
eingegeben werden.</P>
<P>Das Kommando sollte abgesetzt werden, solange das System
noch nicht geladen ist, d.h., solange sich keine andere
Aktivität im System ereignet. Da der Befehl auch die
Bildpunkt-Taktfrequenzen der Grafikkarte ermittelt, können
zusätzliche Systembelastungen das Ergebnis verfälschen.</P>
<P>Die von dem oben angegebenen Kommando erzeugte Ausgabe, die
sich in der Datei <CODE>/tmp/x.out</CODE> befindet, enthält z.B.
die folgenden Zeilen:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
XFree86 Version 3.3.2 / X Window System
(protocol Version 11, revision 0, vendor release 6000)
Operating System: Linux
Configured drivers:
S3: accelerated server for S3 graphics adaptors (Patchlevel 0)
mmio_928, s3_generic
...
(--) S3: card type: 386/486 localbus
(--) S3: chipset: 864 rev. 0
(--) S3: chipset driver: mmio_928
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
Der Server, in diesem Fall der <CODE>XF86_S3</CODE>, kennt
demnach zwei gültige Chipsatznamen: <CODE>mmio_928</CODE> und
<CODE>s3_generic</CODE>, wobei er speziell für die verwendete
Grafikkarte den <CODE>mmio_928-</CODE>Chipsatz ermittelt hat.</P>
<P>Der so gefundene Name des Chipsatzes wird anschließend in
die Zeile <CODE>Chipset</CODE> des <CODE>Device</CODE>-Abschnitts
der <CODE>XF86Config</CODE>-Datei eingetragen. Zum Beispiel:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
Section "Device"
# Den Identifier haben wir bereits ...
Identifier "#9 GXE 64"
# Fügen Sie diese Zeile hinzu:
Chipset "mmio_928"
EndSection
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Als nächstes sind die von der Grafikkarte benutzten
Bildpunkt-Taktfrequenzen zu bestimmen. Die
Bildpunkt-Taktfrequenz (dot-clock) gibt die Anzahl der
Bildpunkte an, die die Grafikkarte je Zeiteinheit zum
Monitor senden kann. Wie bereits an oberer Stelle gezeigt,
besitzt jede Bildschirmauflösung ihre eigene
Bildpunkt-Taktfrequenz. Die von der Grafikkarte unterstützen
Werte gilt es nun im folgenden zu bestimmen.</P>
<P>Zuerst sollte man aber in den bereits erwähnten Dateien
<CODE>modeDB.txt</CODE> usw. überprüfen, ob dort die benötigten
Bildpunkt-Taktfrequenzen für die zu benutzende Grafikkarte
aufgelistet sind. Sie werden gewöhnlich in einer Liste mit 8
oder 16 Werten angegeben. Die Einheit ist MHz. Die Datei
<CODE>modeDB.txt</CODE> gibt z.B. für die Grafikkarte Cardinal
ET4000 folgende Zeilen aus:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
# Chip RAM virtual clocks default-mode flags
ET4000 1024 1024 768 25 28 38 36 40 45 32 0 "1024x768"
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
Wie das Beispiel zeigt, sind die Bildpunkt-Taktfrequenzen
für diese Karte: 25, 28, 38, 36, 40, 45, 32 und 0 MHz.</P>
<P>In dem <CODE>Device</CODE>-Abschnitt der
<CODE>XF86Config</CODE>-Datei wird demnach eine Zeile
<CODE>Clocks</CODE> hinzugefügt, die die Liste der
Bildpunkt-Taktfrequenzen enthält. Bezogen auf das Beispiel
wird die Zeile
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
Clocks 25 28 38 36 40 45 32 0
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
nach der <CODE>Chipset</CODE>-Zeile in die
<CODE>Device</CODE>-Sektion eingetragen. Man beachte, daß die
Reihenfolge der Werte sehr wichtig ist. Die Liste darf weder
neu sortiert noch dürfen mehrfach auftretende Werte entfernt
werden.</P>
<P>Sind die Bildpunkt-Taktfrequenzen einer speziellen
Grafikkarte nicht bekannt, so kann auch hier der X-Server
wieder benutzt werden, diese Werte selber zu ermitteln. Mit
dem weiter oben beschriebenen Kommando <CODE>X -probeonly</CODE>
erhält die Ausgabe unter anderem eine Zeile mit den
gewünschten Werten. Für die Grafikkarte #9 GXE 64 sieht
sie z.B. wie folgt aus:</P>
<P>
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
(--) S3: clocks: 25.18 28.32 38.02 36.15 40.33 45.32 32.00 00.00
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
</P>
<P>Sämtliche ausgegebenen Werte werden der
<CODE>Clocks</CODE>-Zeile hinzugefügt. Passen nicht alle Werte
in eine Zeile, da oftmals mehr als 8 Werte angezeigt werden,
können sie auf mehrere Clocks-Zeilen in der
<CODE>XF86Config</CODE>-Datei verteilt werden. An dieser Stelle
noch einmal der Hinweis, daß die Liste mit den Werten in der
ausgegebenen Reihenfolge beibehalten werden muß!</P>
<P>Bei der Ermittlung der Bildpunkt-Taktfrequenzen mit Hilfe
des Kommandos <CODE>X -probeonly</CODE> darf es keine
<CODE>Clocks</CODE>-Zeile in der <CODE>Device</CODE>-Sektion von
<CODE>XF86Config</CODE> geben. Notfalls kann sie auskommentiert
werden. Beim Vorhandensein dieser Zeile wird der Server die
Werte <EM>nicht</EM> selber ermitteln, sondern die bereits
in der <CODE>XF86Config</CODE>-Datei aufgeführten Werte
benutzen.</P>
<P>Man beachte, daß einige beschleunigte Grafikkarten einen
programmierbaren Clockchip benutzen. Für weitere Details
kann die <CODE>XF86_Accel</CODE>-Manual-Seite herangezogen
werden. Dies gilt besonders für <CODE>S3</CODE>-, <CODE>AGX</CODE>-
und <CODE>XGA-2</CODE>-Karten. Dieser Chip kann jeweils die
Bildpunkt-Taktfrequenz erzeugen, die der X-Server für einen
bestimmten Mode braucht. Man ist also nicht mehr auf diskrete,
vorgegebene Bildpunkt-Taktfrequenzen beschränkt. In diesem Fall
findet man in keiner der oben genannten Dateien eine Liste von
Werten für die zu benutzende Karte oder sie enthalten nach der
Anwendung von <CODE>X -probeonly</CODE> höchstens 1 oder 2 feste
Werte, ansonsten nur Duplikate oder Nullwerte.</P>
<P>
<!--
XFree86!Clockchip
-->
<!--
Clockchip
-->
Bei der Benutzung von Grafikkarten mit einem
programmierbaren Clockchip wird in der
<CODE>XF86Config</CODE>-Datei anstelle einer <CODE>Clocks</CODE>-
eine <CODE>ClockChip</CODE>-Zeile verwendet. <CODE>ClockChip</CODE>
enthält den Namen des von der Karte benutzten
Clockchips. Die Manual Pages der verschiedenen
Server enthalten sämtliche Namen. Die
<CODE>README.S3</CODE>-Datei gibt z.B. für verschiedene
S3-864-Grafikkarten den ICD2061A-Clockchip an.
Dieser Name wird dann anstelle von <CODE>Clocks</CODE> in die
Zeile
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
ClockChip "icd2061a"
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
der <CODE>XF86Config</CODE>-Datei eingetragen. In dem
<CODE>Device</CODE>-Abschnitt steht diese Zeile, wie auch schon
<CODE>Clocks</CODE> hinter der <CODE>Chipset</CODE>-Zeile. Einige
beschleunigte Grafikkarten erforden zusätzlich die
Spezifizierung des verwendeten RAMDAC-Chips, dessen Name in die
<CODE>Ramdac</CODE>-Zeile der <CODE>XF86Config</CODE>-Datei
einzutragen ist. Die Manual-Seite von <CODE>XF86_Accel</CODE>
beschreibt diese Option. Gewöhnlich wird die RAMDAC vom
X-Server korrekt ermittelt.</P>
<P>Einige Typen von Grafikkarten erfordern zusätzliche Angaben
verschiedener Optionen in der <CODE>Device</CODE>-Sektion von
<CODE>XF86Config</CODE>. Diese Optionen werden ausführlich auf
den Manual-Seiten der entsprechenden Server sowie in den
verschiedenen Dateien, wie z.B. <CODE>README.cirrus</CODE> oder
<CODE>README.S3</CODE>, beschrieben. Sie können mit Hilfe der
<CODE>Option</CODE>-Zeile gesetzt werden. Die #9 GXE 64-
Grafikkarte erfordert z.B. zwei Optionen:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
Option "number_nine"
Option "dac_8_bit"
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
Normalerweise kann der X-Server auch ohne diese Optionen
betrieben werden. Jedoch sind sie zum Erzielen der
größtmöglichen Leistung notwendig. Es existiert noch eine
Vielzahl solcher Optionen, die hier aber nicht weiter
aufgeführt werden. Jede dieser Optionen hängt von einer
bestimmten Grafikkarte ab. Sowohl die Manual-Seiten über die
X-Server als auch die verschiedenen Dateien in
<CODE>/usr/X11R6/lib/X11/doc</CODE> beschreiben diese Optionen
ausführlich, falls eine von ihnen benutzt werden muß.</P>
<P>Nachdem alle Einträge in die <CODE>Device</CODE>-Sektion
vollzogen sind, sieht sie für die #9 GXE 64-Grafikkarte
folgendermaßen aus:
<BLOCKQUOTE><CODE>
<PRE>
Section "Device"
# Device-Sektion speziell für die #9 GXE 64!
Identifier "#9 GXE 64"
Chipset "mmio_928"
ClockChip "icd2061a"
Option "number_nine"
Option "dac_8_bit"
EndSection
</PRE>
</CODE></BLOCKQUOTE>
Die meisten Grafikkarten werden anstelle der
<CODE>ClockChip</CODE>-Zeile eine <CODE>Clocks</CODE>-Zeile
erfordern. Man beachte, daß der oben angegebene
<CODE>Device</CODE>-Abschnitt nur für die spezielle Grafikkarte
#9 GXE 64 gültig ist. Er ist hier nur als Beispiel
aufgeführt.</P>
<HR>
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<A HREF="DE-XFree86-HOWTO-5.html"><IMG SRC="prev.png" ALT="Zurück"></A>
<A HREF="DE-XFree86-HOWTO.html#toc6"><IMG SRC="toc.png" ALT="Inhalt"></A>
</BODY>
</HTML>
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